Nachdem ich gestern meinen Blogeintrag verfasst hatte, war ich zunächst essen. Ich habe das erste Mal hier in Vietnam Pho gegessen und es war sehr gut. Wir haben sogar ein Brötchen, das wirklich wie Brötchen aussah und geschmeckt hat, und eine Tasse Grünen Tee zum Essen bekommen. Anschließend sind wir zurückgegangen, wo wir aber bald losfahren mussten zur Schule. Ich habe mich also auf mein Fahrrad gesetzt und bin mit nur einem Pedal und wackelndem Lenkrad gestartet. Es ging erstaunlich gut, aber unsere Grundschule ist mit dem Fahrrad auch nur 5 bis 10 Minuten von unserem Haus entfernt. Als wir dort ankamen, suchten wir eine der drei Personen, die wir in dem Gespräch kennengelernt hatten, fanden aber keine. Auf der Suche kamen wir an vielen Kindern vorbei, die alle "Hello" schrien, klatschten und uns anstarrten. Die ganz mutigen fassten uns auch an und fanden es toll, weiße Haut zu berühren. Diese ersten Minuten haben für alles, was in der letzten Zeit schwierig war, entschädigt und die Vorfreude auf das nächste Jahr gestärkt. Da wir aber immernoch keinen fanden, setzten wir uns vor dem Schulgebäude auf eine Bank und warteten, bis die Sekretärin kam. Sie setzte sich zu uns und wir unterhielten uns eine Weile mit ihr. Sie ist mir sehr sympathisch und kann sehr gut Englisch. Sie sorgt jetzt auch dafür, dass mein Fahrrad repariert wird. :)
Als wir dort saßen, war rechts neben uns ein Raum mit den Kindergartenkindern (die Kinder sind hier von 20 Monaten bis 11 Jahre alt). Sie hatten gerade Mittagsschlaf gemacht und kamen ganz verschlafen aus dem dunklen Raum. Die Sekretärin schlug vor, wir könnten mit ihnen spielen. Deshalb setzten wir uns in den Raum - ohne Sprachkenntnisse war es allerdings schwierig, einen Kontakt zu den Kindern herzustellen, die selbst auch sehr schüchtern und zurückhaltend waren.
Um 3 Uhr kam die Englischlehrerin, bei der wir heute im Unterricht zuschauen sollten. Sie unterrichtet "Communication", was so ziemlich dasselbe ist wie normaler Englischunterricht. So gingen wir mit ihr in den Klassenraum, wo uns die Kinder alle anschauten und uns gleich zwei Stühle brachten. Über der Tafel hing eine vietnamesische Flagge und ein Bild von Ho Chi Minh, was zu Beginn etwas überraschend zu sehen war. Im Unterricht hatten sie, glaube ich, gerade das going to-Future gelernt. Wir mussten uns im Unterricht am Anfang vorstellen und sagen, wo wir herkommen etc., und später über Outdoor Activities in Deutschland berichten. Am Ende spielten wir noch ein Vokabelspiel, bei dem es um Wortreihen ging. Das war ganz lustig, mi welchem Elan die Kinder und auch die Lehrerin dieses Spiel spielten. Nach dem Spiel gingen wir wieder und fuhren mit dem Fahrrad zurück. Auf dem Rückweg habe ich mich total verfahren und bin durch halb Can Tho geradelt. Eigentlich ist das ja keine schlechte Sache, weil ich einige schöne Orte gesehen habe, aber es hat gleichzeitig geschüttet und mein Fahrrad hatte weiterhin nur ein Pedal. Und so kam ich nach etwa 40 Minuten total durchnässt hier wieder an.
Nach einer kleinen Verschnaufpause trafen wir uns abends noch mit allen Freiwilligen, die im Moment hier in Can Tho sind, und kochten Spaghetti - das hatte ich auch schon lange nicht mehr. Es war sehr gut, aber wir mussten bald wieder weg, um noch pünktlich wieder "zu Hause" zu sein.
Heute werde ich um 2 noch mal in einem Unterricht zuschauen - es wird das Fach Mathe sein. Danach müssen wir uns entscheiden, denn es wird einer Communication machen und der andere Mathe und Science. Morgen wird die Entscheidung sicherlich fallen müssen.
Bis dahin schaue ich erst mal heute, wie mir der Matheunterricht gefällt.
Eure Clara
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Hi Clara,
AntwortenLöschenich habe auch vor ein Praktikum an der Viet My Schule zu machen. hast du dich über weltwärts beworben? hast du dich vorher schon sozial engagiert? LG, Sara