Heute morgen hieß es mal richtig früh aufstehen, denn um halb 7 wollten wir in der Stadt sein, um zum schwimmenden Markt zu fahren. Mir fällt es schwer, daran zu denken, dass die Aufstehzeit von heute morgen - Viertel vor 6 - wohl im nächsten Jahr zur Gewohnheit werden wird, wenn wir entweder um halb 7 schon mit den Kindern frühstücken wollen oder um 7 anfangen müssen zu arbeiten. Ziemlich müde gingen wir also los und suchten nach einem Boot. Wie immer in der Stadt wird man sehr schnell angesprochen und so war es auch ein leichtes, den Preis für das Boot um die Hälfte herunterzuhandeln. Wir schipperten eine Weile auf dem Mekong entlang vorbei an Palmenwäldern und vielen Häusern, die auf Stelzen ins Wasser gebaut worden sind, bis wir den schwimmenden Markt erreichten. Ich hatte erwartet, dass mehr Betrieb dort herrscht, aber er ist eben mittlerweile wirklich nur noch für Touristen gemacht, von denen viele nicht wie wir in einem kleinen Boot für uns allein, sondern in großen Booten kommen, in denen sie auch nichts kaufen können. Ich habe aber eine Wassermelone erstanden und fand es schon sehr interessant, das Treiben auf dem Wasser zu beobachten. Insgesamt war es also ein lohnender Ausflug, den man einfach unternehmen muss, wenn man hier in Can Tho ist. Und so haben wir das "Haupttouristenprogramm" hinter uns. ;)
Danach haben wir noch etwas eingekauft und sind dann zurückgegangen, wo ich noch eine Weile geschlafen habe. Seitdem ist nicht viel passiert, aber heute ist auch ein anstrengender Tag, weil es schwüler ist als die letzten Tage. Heute Abend werden wir in unsere Schule gehen, weil dort das Mondfest gefeiert wird. Ursprünglich wurde immer erzählt, dass Mondfest sei erst morgen, aber vielleicht ziehen sie an unserer Schule das Fest auch vor. So wie ich das verstanden habe, wird der Abend in etwa ablaufen wie bei uns der Martinstag - ein Laternenumzug, bei dem einige Lieder gesungen werden. Am Ende führen die Kinder wohl noch etwas vor; ich bin gespannt darauf!
Gestern hat sich im Bezug auf das nächste Jahr einiges geklärt. Mittags sind wir zur Schule gefahren und haben am Matheunterricht teilgenommen. Die Lehrerin, die gleichzeitig die Schulleiterin ist, hat uns sofort ins kalte Wasser geworfen und uns unterrichten lassen. Ich war in einer dritten Klasse und es war wirklich eine Herausforderung, weil ich mit den Abläufen und Gewohnheiten in der Schule einfach noch gar nicht vertraut bin. Die Klasse war trotz lediglich 15 Schülern sehr laut. In der "Snackpause" entschieden wir ziemlich spontan, dass ich das nächste Jahr den Matheunterricht übernehmen werde; zumindest für das nächste halbe Jahr. Danach können wir auch eventuell wechseln. Nach der Pause schaute ich noch beim Englischunterricht zu - die Eindrücke dieser ersten beiden Nachmittage in der Schule muss ich erst mal verarbeiten.
Als wir zurückkamen, gingen wir bald wieder los, um unser zukünftiges Haus anzuschauen. Von außen ist es rosa - passend für zwei Mädchen ;) - und in den Außenbereichen etwas dreckig, aber innen ist es sehr schön und es ist Wahnsinn, dass wir zu zweit ein eigenes Häuschen haben. Vorne ist ein kleiner Vorgarten, durch den man in das Haus hineingeht, wo man zunächst ins Wohnzimmer kommt. Von dort kann man durch einen Flur in die beiden Zimmer gehen und gelangt am Ende in die Küche, in der auch ein Esstisch steht. Von der Küche aus kann man auf den Balkon, der aber genauso wie der Vorgarten noch sehr dreckig ist. Es scheint, als achte der derzeitige Bewohner nicht unbedingt auf Sauberkeit, aber bevor wir einziehen wird sicherlich noch saubergemacht und wenn uns das nicht ausreicht, müssen wir eben selbst noch etwas Hand anlegen. Die Vermieterin ist auch sehr nett, nur leider spricht sie viel besser Französisch als Englisch, wodurch ich bei Gesprächen nichts verstehe. Aber ich freue mich dennoch auf den Einzug in das Haus. Es liegt in einer kleinen Gasse und in der Umgebung wohnen wohl noch weitere Ausländer. Außerdem liegt es weiterhin relativ zentral.
Soweit die Ereignisse der letzten beiden Tage. Jetzt muss ich noch schnell duschen, bevor wir losfahren müssen zum Mondfest - mein Ein-Pedal-Fahrrad wartet. :)
Eure Clara
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